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Place Vendome: Thunder In The Distance (Review)
Artist: | Place Vendome |
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Album: | Thunder In The Distance |
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Medium: | CD | |
Stil: | AOR/Melodic Hardrock |
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Label: | Frontiers Records | |
Spieldauer: | 54:11 | |
Erschienen: | 01.11.2013 | |
Website: | [Link] |
Noch vor fünf, sechs Jahren wäre „Thunder In The Distance“ ein Album gewesen, das den Kritiker in einen Zustand absoluter Ekstase versetzt hätte. Im Jahr 2013 ist das dritte Werk des Projektes PLACE VENDOME, das seine internationale Reputation in erster Linie seinem Sänger Michael Kiske verdankt, ein weiteres Album, das zwar gesanglich – wie gewohnt – überragende Kost des Ex-HELLOWEEN-Sängers bietet, musikalisch aber an mancher Stelle nicht über mittlerweile gewohnte Standard-AOR-Kost hinauskommt.
Noch vor fünf, sechs Jahren wäre „Thunder In The Distance“ ein Ausnahmewerk gewesen. Eines, das all denjenigen, die dem streitbaren Ausnahmesänger seit seinem Ausstieg bei der einstmals besten deutschen Heavy-Metal-Band Mitte der 90er-Jahre stur die Treue gehalten haben, Freudentränen in die Augen getrieben hätte. Aber – Herr „Hätte“ liegt im Bette, und PLACE VENDOME, das Projekt, das Frontiers-Boss Serafino Perugino ins Leben gerufen hat, muss sich damit arrangieren, dass Michael Kiske im Laufe der letzten Jahre etliche hochkarätige Scheiben mit seiner Ausnahmestimme veredelt hat und somit die Latte selbst ganz schön hoch gelegt hat. Gleichzeitig muss allerdings auch das Goldkehlchen aus Hamburg aufpassen, dass es nicht in zu viele, musikalisch nicht allzu weit voneinander entfernte Projekt involviert wird. UNISONIC, KISKE/SOMERVILLE, PLACE VENDOME – die Schnittmenge dieser drei Bands und Projekte ist nicht eben gering, und die Tatsache, dass Songschreiber wie Magnus Karlsson oder Tommy Denander mehr oder minder AOR- und Melodic-Hardrock-Songs wie am Fließband schreiben, macht die Angelegenheit nicht spannender.
So haben sich auf „Thunder In The Distance“ einige Songs eingeschlichen, bei denen man das Gefühl nicht los wird, dass man sie schon dutzendfach in ähnlicher Ausführung gehört. „Power Of Music“ ist zwar ein gefälliger Hit, geht aber als nur leidlich abgewandelte Kopie von „Guardian Angel“ vom letzten PLACE-VENDOME-Album durch, auch das flotte „Never Too Late“, „My Heart Is Dying“ oder „Lost In Paradise“ sind nicht mehr als Durchschnitt, werden zudem häufig mit sehr käsig klingenden Keyboards verwässert.
Dem gegenüber stehen allerdings auch wahre Sternstunden des melodischen Rocks, und diese glänzen vor allen Dingen dann umso heller, wenn die externen Songschreiber bei PLACE VENDOME – Michael Kiske agiert hier eher als „Auftragssänger“, allerdings als ein „Auftragssänger“, der über die gesamte Albumdistanz ohne auch nur den kleinsten Makel agiert – sich ein wenig mehr trauen und auch mal Melodien abseits des 08/15-Schemas aufbieten. „Heaven Lost“ ist ein so ein Fall, der nicht nur Kiske-Jüngern die zentimeterdicke Gänsehaut auf die Arme treiben wird; auch das wuchtige „Fragile Ground“ ist ein Kandidat für lang anhaltenden Hörgenuss.
FAZIT: Fans von Michael Kiske machen mit „Thunder In The Distance“ natürlich nichts falsch, und eingefleischte AOR-Anhänger bekommen eine solide Scheibe und für ihr Genre zumindest eine eher ungewöhnlich hohe Stimmlage serviert. Eine Scheibe, auf der der Weltklasse-Vokalist zu hören ist, kann per se schon mal nicht schlecht sein, und bei aller Mäkelei an dem dritten PLACE-VENDOME-Album hat auch diese Scheibe seine Momente. An der einen oder anderen Stelle würde man sich allerdings ein wenig mehr Mut und mehr Biss wünschen – „Nummer sicher“ mag vielleicht für den Frontiers-Boss und PV-Initiator in Ordnung sein, für den Kritiker (trotz 2,35 Quadratmeter großer rosaroter Kiske-Fanbrille) allerdings nicht. Und in Zukunft könnte Michael Kiske vielleicht noch genauer hinhören, in welchen Projekten er mitmischt. Vorschlag: In ungeraden Jahren ein Soloalbum, in geraden Jahren eine UNISONIC-Scheibe – damit könnten Kiske-Fans sicherlich gut leben…
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Talk To Me
- Power Of Music
- Broken Wings
- Lost In Paradise
- It Can’t Rain Forever
- Fragile Ground
- Hold Your Love
- Never Too Late
- Heaven Lost
- My Heart is Dying
- Breakout
- Maybe Tomorrow
- Thunder in the Distance
- Bass - Dennis Ward
- Gesang - Michael Kiske
- Gitarre - Uwe Reitenauer, Dennis Ward
- Keys - Gunter Werno
- Schlagzeug - Dirk Bruineberg
- Thunder In The Distance (2013) - 10/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Lionheart
gepostet am: 05.11.2013 |
Kann dem Review nur zustimmen, denn über einen Mangel an (guter) Musik mit Herrn Kiske kann man sich die letzten Jahre echt nicht beklagen. Irgendwie überteiben es heute viele Leute manchmal mit den Veröffentlichungen (siehe Jorn, Bonamassa, ...).
Auf der positiven Seite ist es ein gutes Genre-Album, mit einer tollen Stimme & die LP mit diesem absolut umwerfenden Artwork ein Pflichtkauf ;) |
DaGlausch
gepostet am: 15.02.2014 User-Wertung: 11 Punkte |
Habs mir tatsächlich erstmal hauptsächlich wegen dem Cover (und natürlich kiske) gekauft... war dann aber auch musikalisch definitiv nicht enttäuscht... |
robrocka
gepostet am: 16.03.2014 User-Wertung: 15 Punkte |
Jedes einzelne Lied hat seine Berechtigung. Hier ist alles dabei, was auf ein ausgezeichnetes Michael Kiske Album gehört: Mid-Tempo, Up-Tempo und Ballade. Sauber abgemischt. Classic Metal meets 2014. Absolute Kaufempfehlung!
Daher volle 15 Punkte! |